München

München

Ursprung als mittelalterliche Stadt

Die erste bekannte Ansiedlung in der Gegend waren Benediktinermönche an der Alten Salzstraße. Als Gründungsdatum gilt das Jahr 1158, das Datum, an dem die Stadt erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das Dokument wurde in Augsburg unterzeichnet. Bis dahin hatte der Welfen Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, neben der Mönchsgemeinde und auf der Salzstraße eine Mautbrücke über die Isar gebaut.

Im Jahre 1175 erhielt München den Status einer Stadt und eine Stadtbefestigung. Im Jahre 1180, mit dem Prozess gegen Heinrich den Löwen, wurde Otto I. Wittelsbach Herzog von Bayern, und München wurde dem Bischof von Freising übergeben. (Wittelsbachs Erben, die Wittelsbacher Dynastie, regierten Bayern bis 1918.) 1240 wurde München an Otto II. Wittelsbach übergeben und 1255, als das Herzogtum Bayern in zwei Teile geteilt wurde, wurde München zur herzoglichen Residenz Oberbayerns.

Der gebürtige Münchner Herzog Ludwig IV. wurde 1314 zum deutschen König gewählt und 1328 zum Heiligen Römischen Kaiser gekrönt. Er stärkte die Position der Stadt, indem er ihr das Salzmonopol einräumte und ihr damit zusätzliche Einnahmen sicherte. Jahrhunderts erlebte München eine Renaissance der gotischen Kunst: Das Alte Rathaus wurde vergrößert und die größte gotische Kirche Münchens, die Frauenkirche, die heute ein Dom ist, wurde in nur 20 Jahren gebaut, beginnend mit 1468.

Hauptstadt des wiedervereinigten Bayern

Mit der Wiedervereinigung Bayerns 1506 wurde München zur Landeshauptstadt. Kunst und Politik wurden zunehmend vom Hof beeinflusst (vgl. Orlando di Lasso, Heinrich Schütz und später Mozart und Richard Wagner). Im 16. Jahrhundert war München ein Zentrum der deutschen Gegenreformation, aber auch der Renaissance-Kunst. Herzog Wilhelm V. beauftragte die Jesuiten-Michaelskirche, die zum Zentrum der Gegenreformation wurde, und errichtete 1589 das Hofbräuhaus zum Brauen von Braunbier.

Die Katholische Liga wurde 1609 in München gegründet

1623, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde München zum Kurfürstlichen Wohnsitz, als Maximilian I., Herzog von Bayern, mit der kurfürstlichen Würde ausgestattet wurde, aber 1632 wurde die Stadt von Gustav II Adolf von Schweden besetzt. Als 1634 und 1635 die Beulenpest ausbrach, starb etwa ein Drittel der Bevölkerung. Unter der Regentschaft der bayerischen Kurfürsten war München ein wichtiges Zentrum des Barocklebens, musste aber auch unter habsburgischen Besetzungen in den Jahren 1704 und 1742 leiden.

Im Jahre 1806 wurde die Stadt zur Hauptstadt des neuen Königreichs Bayern, in dem sich der Landtag und das neue Erzbistum München und Freising befinden. Zwanzig Jahre später wurde die Universität Landshut nach München verlegt. Viele der schönsten Gebäude der Stadt stammen aus dieser Zeit und wurden unter den ersten drei bayerischen Königen erbaut. Vor allem Ludwig I. hat sich um den Kunststandort München verdient gemacht, zahlreiche Künstler angezogen und die architektonische Substanz der Stadt mit Prachtstraßen und Gebäuden aufgewertet. Auf der anderen Seite war Ludwig II., der als Märchenkönig weltweit bekannt ist, von seiner Hauptstadt weitestgehend entfernt und konzentrierte sich mehr auf seine phantasievollen Schlösser im bayerischen Land. Seinen posthumen Ruf sicherte sich jedoch seine Schirmherrschaft über Richard Wagner, ebenso wie seine Schlösser, die bis heute bedeutende touristische Einnahmen für Bayern generieren. Die Jahre des Prinzregenten Luitpold als Regent waren später geprägt von einer enormen künstlerischen und kulturellen Aktivität in München, die seinen Status als kulturelle Kraft von globaler Bedeutung stärkte (vgl. Franz von Stuck und Der Blaue Reiter).